GYNZYTOLOGIE
Während der gynäkologischen Untersuchung wird von der Gebärmutter Zellmaterial abgenommen und zur Zelluntersuchung eingesendet.
Dadurch werden Veränderungen und Frühzeichen festgestellt,
welche mit freiem Auge oder mit dem Scheidenmikroskop (=Kolposkop) nicht erkannt werden können.
Diese Zelluntersuchung (Zytologie) ist eines der Spezialgebiete des Pathologen. Aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung kann er im Mikroskop versteckte Entzündungen und Infektionen mit Pilzen, Bakterien oder Viren finden. Vor allem kann er Krebszellen und Krebsvorstufen erkennen.
Diese planmäßige Vorsorge hat viele Frauen vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt. Deshalb kommt ein unheilbarer Gebärmutterkrebs heute nur mehr selten vor, obwohl er früher recht häufig war. Auch noch heute würde er häufig sein, wenn man nicht die Krebsvorstufen rechtzeitig erkennen würde. Darum ist es so wichtig, dass Frauen regelmäßig zum Frauenarzt gehen. Gerade bei den Frauen, die jahrelang keine Kontrollen gemacht haben, treten die kritischen Situationen ein.
Damit die Krebsvorsorge verlässlich funktioniert, müssen der Frauenarzt und der Pathologe ein eingespieltes und erfahrenes Team bilden. Dafür braucht es Jahre. Sie haben das Glück, dass Ihr Frauenarzt schon seit Jahren mit ein und demselben Pathologen zusammenarbeitet und die beiden dieses wünschenswerte Team bilden.
DAS BEDEUTET DIE PAP-KLASSIFIKATION
Pap 0 | Es konnte nur Schleim und zuwenig Zellen gewonnen werden. Der Abstrich muss wiederholt werden, denn er sagt nicht genug aus. |
Pap 1 | Zustand völliger Gesundheit von Scheide und Gebärmutter; richtige körpereigene Bakterienflora. |
Pap 2 | Entzändungen und Reparaturvorgänge, aber kein Hinweis auf Krebsvorstufen oder Viruserkrankung. |
Pap 3 | Es liegen Veränderungen vor, die nicht eindeutig beurteilt werden können. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass sich Krebsvorstufen anbahnen. Oder: Virusinfektion! Entwicklung nicht vorhersehbar. (Bei allen Pap 3 Fällen ist eine kurzfristige Kontrolle notwendig, damit man erkennen kann, was sich entwickelt. Im Allgemeinen sind Kontrollen alle 3 Monate notwendig). |
Sonderfälle des Pap 3: |
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Pap 3D | Es liegen Veränderungen (am Plattenepithel) vor, die manchmal echte Vorstufen von Krebs, sind manchmal aber nur eine Zeitlang bestehen und dann wieder vergehen (Kontrollen wie bei Pap3). |
Pap 3G | Es liegen Veränderungen (im Zylinderepithel) vor, die manchmal echte Vorstufen von Krebs, sind manchmal aber nur eine Zeitlang bestehen und dann wieder vergehen (Kontrollen wie bei Pap3). |
Pap 4 | Es liegen Veränderungen vor, die sicher zu einem Krebs führen werden, wenn man nichts dagegen unternimmt (Achtung: bis zur Krebsentwicklung vergehen im Allgemeinen JAHRE!!, daher kommt man beim regelmäßigen Arztbesuch praktisch nie zu spät!). |
Pap 5 | Es besteht der dringende Verdacht, dass ein Krebs vorliegt (Es besteht immer nur ein Verdacht!, denn es gibt eine Reihe von Gründen, warum sich auch ein erfahrener Pathologe täuschen kann. Dieser Verdacht muss immer histologisch abgeklärt werden). |