ZYTOLOGIE
ZYTOLOGIE: Zytologie ist die Feststellung von Erkrankungen anhand von Veränderungen an zahlreichen untersuchten Einzelzellen.
Diese werden durch Abstreichen, Abschaben oder Aufsaugen mit einer Nadel von den zu untersuchenden Stellen gewonnen
und auf einem Glas-Objektträger in einer dünnen (Einzelzell-) Schicht aufgetragen.
Durch Antrocknen haften die Zellen am Glas. Sie werden fixiert (damit sie sich nicht mehr verändern können), ähnlich wie in der Histologie gefärbt und zu einem Dauerpräparat gemacht. Von einer Einsendung werden im allgemeinen zwei bis drei Präparate angefertigt.
SCREENING: Da die Zellen regellos, überall verteilt und ohne Beziehung zueinander liegen, muss der gesamte Objektträger nach diagnostischen oder verdächtigen Veränderungen abgesucht werden. Dafür ist eine Vergrößerung von mindestens 100-facher Stärke notwendig. Wenn man davon ausgeht, dass das Begutachtungsfeld (also jener Teil des Objektträgers, auf dem die Zellen liegen) 2 x 4 cm Kantenlänge hat, so wird diese Fläche von 8 cm² bei einer Vergrößerung von 1:100 auf 80.000 cm² vergrößert. Denn jede Kante wird 1:100 vergrößert (200 x 400 cm = 80.000 cm² = 8 m²). Das entspricht etwa dem Umfang der Wochenendausgabe einer Tageszeitung (60 Seiten). Man kann sich also vorstellen, dass das zytologische Befunden sehr viel Zeit kostet und große Anforderungen an die Konzentration stellt.
DIAGNOSE: Aus der Zusammensetzung der Zellen kann der Pathologe auf Entzündungen, Tumoren und eine Reihe von systemischen Erkrankungen rückschließen. Im Allgemeinen hat die Zytologie den Rang einer Voruntersuchung vor der Histologie. In einzelnen Bereichen ist die Zytologie der Histologie aber diagnostisch überlegen. In jedem Fall hat sie den Vorteil, dass die Probengewinnung meist einfach und schmerzlos ist. Sie geht ohne wesentliche und zurückbleibende Gewebszerstörung vor sich. Die Untersuchung kann daher fast beliebig oft wiederholt werden. Das ist bei histologischen Untersuchungen nicht der Fall.